Kleiner Ratgeber für Berufseinsteiger

Als Softwarehaus bilden wir in IHK-Berufen aus, vergeben Bachelorarbeiten und Praktika, unterstützen mit Stipendien, bieten sowohl ein duales wie auch ein praxisorientierte Studium an. Jedes dieser Angebote hat Vor- und Nachteile, die aber vielen Bewerbern nicht geläufig sind. Unser Ratgeber soll Ihnen dabei helfen, sich für den für Sie idealen Bildungsweg zu entscheiden.

Eine häufige und verlockende Idee ist: „Ich mache ein duales Studium, bekomme nicht nur das Studium bezahlt, sondern auch ein monatliches Gehalt“. Das ist richtig, aber leider nur die halbe Wahrheit. Jedes Unternehmen, welches in die Ausbildung von Menschen investiert, verfolgt dabei eine Absicht: gute und motivierte Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Daher ist es in unserem Interesse, gemeinsam mit Berwerbern die für beide Seiten richtige Entscheidung zu treffen.

Duales Studium

Das duale Studium schließt mit einem Bachelor UND einem IHK-Abschluss ab. Das bedeutet, dass der Student parallel zum Studium und parallel zur Ausbildung in unserem Betrieb intensiv für die IHK-Prüfung (wie ein normaler Auszubildender) lernen muss. Die Anforderungen an den Studenten im dualen Studium sind deutlich höher als in einem normalen Studium, auch der Zeitaufwand ist signifikant höher. Vorteil: Da die IHK-Abschlussprüfung vor dem Bachelorabschluss liegt, kann man - wenn man das Studium nicht schafft - mit dem IHK-Abschluss einen Job finden.

Ein Duales Studien finanzieren wir als pdv-software nur, wenn wir erkennen, dass der Bewerber eine besondere Begabung dafür hat. Diese zeigt sich meist nicht nur durch gute Schulnoten, sondern daran, dass – um ein Beispiel zu nennen - die Bewerber sich selber schon umfassende Programmiererfahrungen in ihrer Freizeit erworben haben, da ihnen das Bildungsangebot der Schule nicht ausreichte. Das duale Studium richten wir mit unserem Partner der Ostfalia-Hochschule aus. Der Studienort in Wolfenbüttel. Der Student hat ca. zwei Semester bei uns im Hause in Goslar zu erbringen. Anspruch auf Urlaub besteht dabei im gesetzlichen Rahmen. Die Klärung der Wohnungsfrage ist oft ein ernsthaftes Problem.

Praxisorientiertes Studium

Das praxisorientierte Studium ist eine Sonderform des dualen Studiums, bei dem auf den IHK-Abschluss verzichtet wird. Damit ist dieses Angebot für jene interessant, die z.B. schon eine Ausbildung absolviert haben und sich auf das Studium fokussieren wollen. In Goslar bieten wir im Verbund mit der TU Clausthal den Studiengang „Digital Technologies - Studium mit Praxiskooperation" an. Beim praxisorientiertem Studium werden vorlesungsfreie Zeiten, die im normalen Studium einen Urlaub ermöglichen, bei uns im Betrieb verbracht. Weiterhin wird ein volles Semester vor Abschluss im Betrieb absolviert, üblicherweise als Vorbereitung für die Bachelorarbeit. Im Unternehmen vertiefen wir die im Studium erworbenen Kenntnisse mit Programmieraufgaben und Problemstellungen aus realen Entwicklungsprojekten. Da wir selber viele Projekte im Umfeld der Kreislaufwirtschaft/dem Recycling (Circular Economie) realisieren, kann und sollte die Ausrichtung der Studenten auch in diesem Bereich erfolgen.

Gerne bieten wir das praxisorientierte Studium Studenten an, die bereits ein Studium (ggf. auch in einer anderen Fachrichtung) abgebrochen haben. Die Zahl der Bewerber, die sich im Fachbereich "vertan" oder aus finanziellen, familiären oder organisatorischen Gründen das normale Studium nicht abgeschlossen haben, oder die nach dem abgebrochenen Studium eine Ausbildung absolviert, sich dann aber doch ernerut für ein Studium entschieden haben, ist erheblich.

Sowohl das duale wie auch das praxisorientierte Studium wird im Rahmen der üblichen Ausbildungsvergütungssätze finanziert. Steht der Student dem Unternehmen intensiver zu Verfügung bzw. arbeitet er bereits im Studium an Projekten mit, so ist im Studienverlauf eine individuelle Aufstockung der Vergütung möglich. In beiden Studienformen verpflichtet sich der Student, nach erfolgreichem Abschluss vier Jahre (duales Studium) oder zwei Jahre (praxisorientiertes Studium) nach Bachelorabschluss im Unternehmen zu verbleiben. Ein späteres Masterstudium ist ebenfalls möglich.

Beide Studiengänge bekommt man vergütet, aber nicht geschenkt. Der zeitlich Aufwand, der persönliche Einsatz liegt deutlich über eine Ausbildung oder einem regulärem Studium und sollte gut überlegt sein. Auch im normalen Studium sind Abbruchquoten zwischen 30 bis zu 50 Prozent - je nach Hochschule/Universität und Studiengang – „normal“.

In der Regel empfehlen wir bei guter Begabung vor dem dualen oder praxisorientiertem Studium ein reguläres Studium, das wir gern mit Praktika, Bachelorarbeiten und ggf. einem Stipendium unterstützen. Dafür arbeiten wir mit der Hochschule Harz zusammen. Die Entscheidung, ob ein Stipendium bewilligt wird, hängt von der Begabung und Einschätzung des Studienerfolgs durch die Hochschule ab.

IHK-Ausbildung

Eine gute Alternative ist die Ausbildung in einem IHK-Beruf. Gegenüber dem Studium werden weniger theoretische Kenntnisse, dafür aber mehr Praxisbezug vermittelt.

Die Bezahlung im späteren Job hängt beim Bachelorabschluss oder dem IHK-Abschluss weniger vom Bildungsweg, sondern von der im Arbeitsleben erworbenen Praxiserfahrung ab. Allerdings hat man mit dem Bachelorabschluss bessere Chancen, mit einen nachfolgenden Masterstudium oder gar einer Promotion in anderen Managementebenen vorzudringen, als nach einer Ausbildung.

Weiterbildungen

Neben diesen Bildungswegen bieten wir Weiterbildungen durch Inhouse-Schulungen an und erweitern die Kenntnisse durch gut zusammengestellte Teams, in denen man von- und miteinander lernt. Zudem bieten wir – wenn die Bereitschaft zum zeitlichen Einsatz besteht - eine Teil- oder Vollfinanzierung berufsbegleitender Studiengänge an. So kann ein Bachelor- oder Masterabsolvent in unserem Unternehmen berufsbegleitend (d.h. überwiegend an den Wochenenden) z.B. ein von uns finanziertes Zusatzstudium bei voller Lohnfortzahlung im Bereich "Digital Science" absolvieren. Ähnliches gilt für Abendschulen oder betriebswirtschaftlichen Studiengängen, soweit sie für den Mitarbeiter und das Unternehmen von Vorteil sind.