Anlage zur Herstellung von Leit- oder Batteriesalzen | Quelle: Albemarle Germany GmbH

Management der Abfüllprozesse von Metallverbindungen

Vorgabe der Handlungsschritte, kontrollierte Übernahme von Eingabedaten, lückenlose Protokollierung aller Tätigkeiten: bei der Albemarle Germany GmbH sorgt eine integrierte Lösung zum Management, zur Durchführung und zur Überwachung der Abfüll- und Versandprozesse für die reibungslosen Abläufe.

Albemarle ist ein weltweit agierender Produzent u.a. von Lithiumverbindungen, Lithium-Rohstoffen und Metallverbindungen. Am Produktionsstandort Langelsheim werden u.a. Metallprodukte in Pulverform wie z.B. Zirkon, Titan, Lithium und Barium hergestellt. Die Abfüllung, Verpackung und Etikettierung erfolgt nach strengen produktspezifischen und sicherheitsrelevanten Vorgaben, um exakt alle Verpackungsschritte nachvollziehen zu können und den vorschriftsgemäßen und gefahrlosen Versand zum Kunden zu gewährleisten. Die Kundenaufträge werden mit allen nötigen Informationen (Anforderungen bzgl. Behälter, Verpackung, Etikettierung, Transport, Gefahrenkennzeichnung etc.) im SAP-System durch die Zentrale in Frankfurt erfasst und als Kopie an den Standort Langelsheim weitergereicht. Dort werden die Kundenaufträge priorisiert, zeitlich geplant und den benötigten Produktchargen zugeordnet.

In dem von pdv-software realisierten Projekt ‚Pro-M‘ (hergeleitet von ‚Product-Assist- and Monitoring-System‘) wird die gesamte Prozesskette nun systematisch erfasst. Alle bisher handschriftlich geführten Produktions- und Checklisten werden von der Software in Schritt-für-Schritt-Anweisungen präsentiert, einschließlich individueller Kundenanforderungen hinsichtlich Qualitätskontrollen oder Toleranzen. Die zuvor zeitintensive und fehleranfällige manuelle (und nicht selten mehrfache) Erfassung der anfallenden Daten entfällt; die Daten werden automatisch protokolliert und dabei bereits gegen vorgegebene Toleranzen geprüft. Damit maximiert ‚Pro-M‘ die Sicherheit bei Abfüllung und Versand und macht gleichzeitig eine detaillierte Nachverfolgbarkeit aller abgefüllten Gebinde möglich, beispielsweise bei Reklamationen durch Kunden.

Individuelle Prozessketten

Anlage zur Herstellung von Leit- oder Batteriesalzen | Quelle: Rockwood Lithium
Anlage zur Herstellung von Leit- oder Batteriesalzen | Quelle: Rockwood Lithium

Zentraler Bestandteil von ‚Pro-M‘ ist die Modellierung produkt- und kundenspezifischer Prozessketten für die Abfüllung und Verpackung entsprechend der tatsächlichen Arbeitsschritte. Diese Prozessketten können von einem autorisierten Personenkreis erstellt und bearbeitet werden. Die Mitarbeiter in der Abfüllung befolgen über mehrere Terminals an den jeweiligen Arbeitsstationen die Anweisungen in der vorgegebenen Reifenfolge. Automatisierte Schritte wie beispielsweise die Abfüllung in der Lösungsmittelkabine sind durch direkte Ankopplung in die Prozesskette integriert, ebenso die während der Prozesse vorgesehenen Kontrollen (Gebinde, Gewicht, Etikettierung, Lage in Umverpackung etc.).

Über eine Schnittstelle aus SAP werden die Prozess- und Lieferaufträge importiert, im Rahmen der Arbeitsvorbereitung mit der Auswahl der Prozessketten und Etiketten um alle nötigen Informationen ergänzt und für die Produktion freigegeben. Eine Auftragsübersicht erlaubt es den Produktionsleitern, die Reihenfolge der Aufträge entsprechend der Auftragslage zu verändern, Aufträge zu stornieren oder vorübergehend zu unterbrechen.

Identifizierung der Gebinde

Voraussetzung für die transparente, nachvollziehbare Kontrolle über alle Gebinde ist deren Identifizierung. Dazu erhält jedes Gebinde ein Etikett mit einer eindeutigen Identifikationsnummer und einem scanbaren Code. Durch das Scannen an einer Arbeitsstation erfährt der Mitarbeiter den Status des Gebindes und wird darauf hingewiesen, welcher kommende Prozessschritt zu erfüllen ist.

Neben den Gebinde-Identifikationsetiketten ist ‚Pro-M‘ auch für den Druck sämtlicher bei der Abfüllung und der Verpackung anfallenden Etiketten zuständig. Die Gebinde-Etiketten werden über eine SAP-Schnittstelle bereitgestellt. In den Prozessschritten für das Aufkleben der Etiketten werden sie um die von 'Pro-M' erfassten Daten ergänzt und ausgedruckt.

Ergänzt wird ‚Pro-M‘ durch standardisierte Berichte zur Dokumentation der Abfüllprozesse mit allen zu den Gebinden erfassten Werten. Basis dafür ist ein umfangreiches integriertes Berichtswerkzeug, welches geschulten Anwendern auch die Erstellung weiterer, ggf. kundenspezifischer Auswertungen ermöglicht.

Mehr Sicherheit, mehr Flexibilität, mehr Effizienz

‚Pro-M‘ ging im Sommer 2014 in den produktiven Betrieb und konnte auf Anhieb sämtliche Prozesse während der Abfüllung verbessern. Die Anleitung der Anwender bei der Durchführung einzelner Schritte erfolgt effizienter, die Rückverfolgung aller Gebinde erhöht die Sicherheit und die Flexibilität der Prozesse gleichermaßen. Die gewonnene Transparenz über alle Aufträge, Gebinde und Prozessschritte trägt wesentlich zur Qualitätsoptimierung während der Produktion bei.

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